Suze Aperitif – der bittersüße Kuss des Enzians
In Frankreich und der Westschweiz trifft der Kräuterlikör Suze seit längerer Zeit auf Wohlwollen. In Deutschland gewinnt er bei Genießern zunehmend an Beliebtheit. Auf Basis von Enzian kreiert, fasziniert er mit seinem bitter-süßlichen Aroma. Als purer Genuss zeigt er seine vielen Facetten. Ebenso empfiehlt er sich als geschmacksintensiver Bestandteil eines Cocktails. Die Marke gehört zum französischen Konzern Pernod-Ricard.
Suze fasziniert mit seinem erfrischenden Geschmack
Über das Rezept für den Bitterlikör herrscht vonseiten des Herstellers Stillschweigen. Seine vielfältigen Aromen erhält er durch eine Mischung aus zahlreichen Kräutern und Gewürzen. Die Grundzutat sind die Wurzeln des gelben Enzians. Sie verleihen dem edlen Tropfen auch seine zartgelbe Farbe. Mit einem Alkoholgehalt von 15 Prozent abgefüllt, schmeckt er gleichzeitig vielschichtig und leicht. Als Aperitif und als Digestif kommt der Suze-Likör infrage.
Der Hersteller maischt die verschiedenen Geschmacksgeber der Spezialität in Alkohol ein, bevor er sie destilliert. Anschließend versetzt er die entstandene Kombination mit Wasser, Zucker und zusätzlichen Pflanzenextrakten. Durch die verschiedenen Ingredienzien erhält der Suze Aperitif einen bitteren und gleichzeitig zarten Geschmack. Ebenso herb wie mild liegt er samtweich auf der Zunge.
Früher boten ihn zahlreiche Bars in Frankreich an. Im 19. und 20. Jahrhundert galt er als Alternative zu den weinbasierten Aperitifs, die damals in Mode waren. Inzwischen erlebt der Bitterlikör seinen erneuten Aufschwung. Genießer schätzen ihn aufgrund seines Facettenreichtums und der angenehmen Wärme, die er im Mund hinterlässt. Neben dem klassischen Geschmack des Enzians beeindruckt er mit einer kraftvollen Frische. Ein Hauch von Vanille mischt sich mit sonnenverwöhnten Orangen und dem zarten Anklang von Zitrusfrüchten.
Die Geschichte des Klassikers aus Frankreich
Im Jahr 1885 übernahm Fernand Moureaux südlich von Paris, in Maisons-Alfort, eine unrentable Familienbrennerei. Um diese vor dem Bankrott zu bewahren, arbeitete er mit Henri Porte zusammen. Mit dem Bankierssohn nahm er sich vor, einen neuartigen Aperitif auf den Markt zu bringen. Zur damaligen Zeit tranken Genießer in Frankreich Getränke vor den Mahlzeiten. Die Mehrzahl davon basierte auf Wein.
Moureaux und Henri machten es sich zum Ziel, eine neue und aufregende Spezialität zu kreieren. Als Hauptzutat für ihren Aperitif entschieden sie sich für den gelben Enzian. Aufgrund seiner geschmacklichen Tiefe traf dieser bereits bei den Römern auf Wohlwollen. Sie verwendeten die mit reichlich Bitterstoffen angefüllte Pflanze.
Obgleich das Rezept für den Suze Aperitif bis heute geheim ist, überzeugt er mit seiner Komplexität. Er verdankt seinen Genuss der Balance aus Bitterkeit und krautigen Aromen. Während der frische Enzian ihm die Seele verleiht, schenken ihm die verschiedenen Pflanzenextrakte den einzigartigen Charakter. Mit der faszinierenden Kreation schafften es die beiden Erfinder auf die Pariser Weltausstellung. Für ihren Aperitif erhielten sie hier die Goldmedaille.
Daraufhin machte sich die Delikatesse unter Feinschmeckern einen Namen. Im folgenden Sommer fand er zahlreiche Liebhaber. Nach seiner Auszeichnung auf der Weltausstellung schmückten die Pariser ihre Straßencafés in einem auffallenden Gelborange, der Farbe des Suze. Wie dieser zu seinem Namen kam, ist nicht genau überliefert. Eine Version der Geschichte behauptet, Moureaux habe ihn nach seiner Schwägerin benannt. Eine andere besagt, beim Suze handele es sich um einen kleinen Bach in der Schweiz. In dessen Nähe soll Moureaux einige seiner Zutaten für das Getränk gefunden haben.
Im Laufe der Zeit bahnte sich der Suze Aperitif den Weg in die französische Gesellschaft. Er fand bei zahlreichen Künstlern Anklang. Pablo Picasso verewigte den edlen Tropfen im Jahr 1912 auf seinem Kunstwerk „Verre et bouteille de Suze“.
Heute produzieren die Hersteller den Suze in einer Fabrik in Thuir. Sie befindet sich im Département Pyrénées Orientales. Das Gebäude, das früher für die Byrrh-Keller als Rangierbahnhof diente, entwarf einst Gustave Eiffel. Daher erinnert die Architektur leicht an das Garabit-Viadukt und den berühmten Eiffelturm. In der Produktionshalle entstehen neben dem Suze Aperitif Spezialitäten der Marken Pernod Absinthe und Byrrh.
Die Marke Suze steht für Vielseitigkeit
Neben dem originalen Suze Aperitif bietet der Hersteller Köstlichkeiten wie den RACINES DE SUZE. Der reichhaltige Bitterlikör trägt die geschmackliche Tiefe des Originals in sich, vereint mit fruchtiger Orange. Für die Komposition verwendet das Unternehmen Enzianwurzeln, die mindestens 25 Jahre in den französischen Bergen reiften. Ebenfalls gehören die drei Bitter „Aromatic“, „Orange“ und „Red Aromatic“ zum Markensortiment.
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