Giffard
Die Geschichte des Unternehmens Giffard reicht bis in das 19. Jahrhundert hinein. 1885 gründete der Apotheker Émile Giffard eine Brennerei, die sich im Laufe der Jahre auf die Produktion von Likör und Sirup spezialisierte. Der Hauptsitz befindet sich in Frankreich in der Gemeinde Avrillé. Giffard, der sich nach seinem Studium zum Apotheker für Kräuterkunde interessierte, erfand im Jahre 1885 die Menthe-Pastille. Das Resultat kam zustande, als er Nachforschungen anstellte, welche die Wirkung von Minze zutage führen sollte.
Nach einigen Experimenten beschloss Giffard, einen weißen Likör aus der Minze herzustellen. Als ob das Glück zu diesem Zeitpunkt auf seiner Seite war, traf er damit den Geschmack der Kunden. Die Apotheke, die sich Émile Giffard mühsam aufbaute, wurde nur wenige Monate nach dem überraschenden Erfolg seines Likörs in eine Brennerei umgebaut. Von diesem Tag an nannte er den Likör Menthe-Pastille. Das Getränk sollte für alle Ewigkeit als Referenz an die Pfefferminzbonbons der damaligen Zeit erinnern. Seit dem Tag, an dem die Brennerei eröffnete, ist das Unternehmen in Familienbesitz. Mittlerweile produziert die Destillerie neben dem Menthe-Pastille-Likör auch die berühmten "Crèmes de Fruits", Guignolet und Sirup. Rund 60 verschiedene Sirupe und 30 Liköre gehören zur Produktpalette des Unternehmens. In Frankreich sind die Menschen verrückt nach den fruchtigen Rezepten, die vor allem durch Experimentieren und die Kräuterkunde von Émile Giffard entstanden sind. Wie jede andere Brennerei auch wollte Giffard sich mit seinen Produkten vergrößern. Seit April 2010 gehört der Likörhersteller Bigallet nun zum Eigentum der Giffard-Destillerie. Auch die Geschichte von Biggalet beginnt im 17. Jahrhundert. Somit vereint Giffard nun zwei Traditionshersteller unter einem Dach. Schon in der damaligen Zeit war die Qualität das oberste Ziel der Brennerei. Um dieses Niveau stets zu halten, kaufte Giffard seine Zutaten aus der Region. Im 20. Jahrhundert gestaltete sich der Transport aufgrund der schlechten Wege schwierig. Heute kann durch den kurzen Weg stets Frische garantiert werden. Für bestimmte Liköre und Sirupe werden jedoch auch Zutaten aus exotischen Ländern importiert. Des Weiteren entwickelte sich die Herstellungsmethode schon in den frühen Jahren und ist bis heute Bestandteil der aufwendigen Produktion. Mazeration heißt eine Methode, die den natürlichen Geschmack der verwendeten Früchte bewahren soll. Émile Giffard nutzte diese Art der Produktion auch für seinen berühmten Menthe-Pastille-Likör. Was damals noch in kleiner Ausführung mit sehr viel Zeitaufwand verbunden war, funktioniert heute durch Kombination aus moderner Technik und Tradition. Die Giffard-Destillerie besitzt natürlich auch Betriebsgeheimnisse, die nicht preisgegeben werden. Was die Dosierung, Vermischung und Filtrierung anbelangt, so bewahrt das Unternehmen Schweigen. Doch über die hohe Qualität wird gerne gesprochen, denn es gibt in Frankreich kaum ein anderes Unternehmen, das sich diesem Level anpassen kann. Durch ein eigenes Labor werden nach dem Prinzip, welches Émile Giffard schon im 19. Jahrhundert nutzte, neue Produkte erfunden oder alte verbessert. Oberste Priorität ist neben der Qualität auch das Erhalten der Natürlichkeit. Die Liköre sollen nicht künstlich schmecken, sondern wie eine Frucht auf der Zunge zergehen. Durch die lange Tradition, auf die Giffard mittlerweile zurückblicken kann, werden die kommenden Produkte mit ebenso viel Erfahrung entstehen, wie die aktuellen Liköre und Sirupe es bereits beweisen.